In dem folgenden Text geht es um meine persönlichen Vorlieben, Tipps und Vorgehenweisen beim Charakterdesign. Designen war schon immer ein riesiger Aspekt meines Lebens und ist unter anderem eine weitere Einnahmequelle neben meinem Job. Meine Faszination für das Kreieren von Welten und Charakteren bezieht sich hauptsächlich auf der Erschaffung neuer Welten und Charaktere. Charakterdesign öffnet die Tore zu so vielen Möglichkeiten und Ideen, dass ich mich entschlossen habe, in diesem Artikel meine persönlichen Berichte zu erstatten.
Der Vorgang
Meistens starten meine Projekte mit einem simplen Gedanken, wie bei vielen Menschen auch.
Was hilft, ist ein Skizzenbuch oder Ähnliches mit sich zu führen, welches man zum schnellen Niederbringen von Ideen und Designs verwenden kann. Dadurch gehen seltener Gedanken verloren und man kann sich eine Basis für das Charakterdesign erschaffen. Traditionelle Medien eignen sich nach meiner Erfahrung um einiges besser für spontane und flexible Skizzen, besonders wenn man sich aktuell an einem Ort aufhält, wo man keinen Zugang zu digitalen Möglichkeiten hat. Musik ist ein großer Helfer, was Inspiration und Vorstellung angeht. Der Lyrics hilft, sich eine Persönlichkeit und Reaktionen des neuen Designs vorstellen, denn für mich ist ein Charakter erst dann Charakter, wenn ich sagen kann was er ist und wofür er steht. Nicht umsonst liegen mir alle meine Designs sehr nahe und werden seit Jahren von mir umsorgt, um nicht ihren Glanz zu verlieren.
Inspiration sammeln ist das A und O während dem Erschaffen eines komplett neuen Designs. Neue Ideen zu finden stellt sich oftmals als viel schwieriger heraus, als man denkt. Mittlerweile ist es so gut wie nur noch möglich auf Basis bereits existierender Ideen zu erschaffen und zu denken. Dies ist jedoch nicht negativ gemeint und sogar sehr vorteilhaft, denn so bleibt einem das qualvolle Neudenken von einfachen Basen im Charakterdesign. Beispielsweise Spezies, Farben, Frisuren und so weiter. Das Internet ermöglicht uns heutzutage einen einfachen Zugriff auf all diese bereits gedachten Ideen. Ich benutze beispielsweise DeviantART, Pinterest und Tumblr als Quellen von Ideen und Inspiration. Dort kann man gezielt mit Schlagworten nach dem suchen, was man möchte. Pinterest hat den Vorteil, dass es einem – basierend auf gepinnten Bildern und vorangegangenen Suchen – Vorschläge macht, die zu einem passen sollen. Mir persönlich helfen Bilder von Menschen, Farbpaletten und Kleidung besonders, um Elemente zu finden welche ich gerne in einem Design wiederfinden möchte.
Ästhetik, Nutzen und die evolution im Charakterdesign
Eine Thematik, die oftmals im Charakterdesign angesprochen wird, ist der Nutzen gewisser Attribute in einem Design. Viele Charaktere werden mit dem Zweck erschaffen, in einer Welt zu überleben oder etwas zu repräsentieren. Diese Charaktere basieren aufgrunddessen auf der „Evolution“ ihrer Umgebung, ihr Aussehen sollte bestmöglich eine Erklärung für gewisse Merkmale aufweisen und dementsprechend Aufklärung bieten, was die Evolution sich bei ihnen gedacht hat.
Beispielsweise kann man Kiemen an einem Wesen mit dem Atmen und Leben unter Wasser erklären, Wesen mit mehreren Augen können geschickte Jäger sein, welche einen 360-Grad-Überblick brauchen. Und so weiter. Manchmal sind gewisse Attribute lediglich Schmuck- oder Stilmittel. Diese Freiheit können sich viele professionelle Charakterdesigner für Filme oder Serien leisten, denn sie kombinieren diese Freiheiten mit logischen und evolutionsbedingten Merkmalen und erschaffen daraus funktionale Designs. Oftmals ist die Tierwelt ein hilfreicher Faktor, wenn man die Evolution fälschen muss und seine Fantasiespezies reift. Und wenn da nichts Passendes zu finden ist, kann man immer kreativ werden und sich seine eigenen Regeln und Gebräuche ausdenken, was mit der eigenen Welt zusammenhängt. In meinen folgenden Arbeiten werde ich diesen Vorgang etwas weiter im Detail erklären und Beispiele zeigen, um zu erläutern inwiefern Evolution, Umgebung und die Welt in welcher ein Charakter lebt sein Design beeinflussen kann.
Das erste Design auf der Liste enstand Anfang 2018 in Folge eines Experimentes: Ich wollte etwas Neues ausprobieren, und bis dahin waren wasserbasierte Lebewesen nie meine Stärke gewesen. Dennoch liebäugelte ich mit einem geschuppten Charakter, weswegen ich mich letztendlich für eine Spezies entschied, welche zwar noch humanoid bleiben würde, aber gleichzeitig genug Unterwasser-Attribute aufweist. Ein weiterer Faktor welcher mir schlussendlich half, die Flossen zu konstruieren, war die „sexuelle Selektion“. Viele männliche Vertreter einer Spezies besitzen schöne und auffallende Farben, Muster, Attribute welche auf sie aufmerksam machen und Partner anziehen. Die Entscheidung war, dass der Charakter eine auffällige Struktur haben musste um darzustellen, wie Männchen seiner Spezies auf sich aufmerksam machen. Ein großer, weit gefächerter Flossenkamm und leuchtende Schuppe am Körper sollten hier Abhilfe schaffen. Da diese Spezies im Wasser als auch an Land leben kann, bekam sie von mir eine relativ menschliche Anatomie mit der Absicht, dass sie sich auch unter Wasser flink fortbewegen konnten, ohne dabei viel an ihrem humanoiden Aussehen zu verlieren. Das dritte Gelenk an ihren Beinen dient dann weniger der Evolution als der Ästhetik, um ihre doch nicht ganz so menschliche Form zu betonen. Krallen, Fänge, Schwingen und Schwänze sind bekannte Merkmale, um eine Spezies distinkt von den Menschen zu unterscheiden.
Das zweite Design auf meiner Liste ist das komplette Gegenteil meines ersten Wesens. Dieser Charakter ist ausschließlich menschlich und besitzt keine signifikanten oder außergewöhnliches Kräfte, welche sie abheben sollen. Denn dieses Mal dreht es sich um rein menschliche Charaktere, welche ebenfalls durch einige Tricks und Tipps interessant gestaltet werden können. Oftmals stellt es sich heraus, dass gewöhnliche Menschen designen – körperlich als auch geistig – viel schwerer sein kann als das Kreieren eines Monsters. Denn um einen glaubwürdigen und funktionierenden Menschen zu erschaffen, kann man oftmals nicht viel auf seine Fantasie zurückgreifen, man ist angewiesen auf Beobachtung, Erfahrung und Überlegung, um einen menschlichen Charakter ein Wesen zu verleihen. Auch bei menschlichen Charakteren spielt wieder die Ästhektik und der Nutzen hinein. Bei dem gezeigten Charakter handelt es sich um eine Soldatin, welche sich innerhalb eines Videospielfranchises bewegt. Sie soll eine aktive Scharfschützin um 1984 herum darstellen und dementsprechend wurde sie nach dieser Funktion designed. Die Uniform ist angelehnt an die Schleichanzüge aus besagtem Franchise und ihre Waffe existiert zu dieser Zeit im Spiel. Während ihr Aussehen wenig Freiraum bot, gibt es gewisse Attribute welche sehr viel Sinn machen in Bezug auf ihren Beruf, ihre Tätigkeiten und ihre Herkunft. So beispielsweise die hellen Haare und Augen, sowie die Narben im Gesicht und auf dem Körper. Annis funktioniert als Mensch, weil sie auf ihre Welt abgestimmt wurde und ihre Persönlichkeit sich ausbalanciert.
Und zum Abschluss noch eine weitere Kreatur, dieses Mal vierbeinig und weniger an einen Menschen angelehnt. Dieses Wesen existiert innerhalb der griechischen Mythologie, ähnlich wie im Beispiel davor. Der Mantikor bot eine gute Alternative und viel Spielraum für eigene Ideen, wie beispielsweise das menschliche Gesicht und die Hörner, sowie die Farbgebung. Ein Charakterdesign muss nicht immer einhundert Prozent angelehnt sein an der Vorlage, sondern kann gewisse Elemente als Inspiration nehmen und somit immer noch erkennbar sein. Der Charakter hat trotz seines ungewohnten Aussehens seinen Platz in der Welt und somit auch seine Aufgabe. Dieser Mantikor bewacht einen Eingang, den keiner durchschreiten darf ohne seine Aufgabe zu lösen. Ähnlich wie mit der Spinx lebt dieses Wesen verborgen, und nur die, die danach suchen, werden es finden können. Somit funktioniert auch dieses ungewohnte Design in einer modernen Welt, vielleicht einem Setting ähnlich wie dem der Percy Jackson Bücher?
Dieser Mantikor existiert aktuell in einer Geschichte meinerseits und gilt als weise Kreatur voller Rätsel, welche sich vor langer Zeit mit dem Höllenhund zusammenschloss, um einen ganz bestimmten Ort zu bewachen. Der Mantikor ist friedfertig, allerdings nur, wenn man einen gewissen Respekt an den Tag legt und sie nicht herausfordert.
Visuelle leitmotife
Nein, das Wort „Motiv“ im Titel ist keineswegs falsch geschrieben. Bei dem Wort „Leitmotif“ handelt es sich um einen Begriff aus der Musik, welcher im späten 19. Jahrhundert für wiederkehrende Erkennungsmerkmale in einem Musiksstück geprägt wurde. Genauer gesagt bedeutet Leitmotif eine „wiederkehrende Melodie assoziiert mit einer gewissen Person“. Und kurz gesagt: Eine Titelmusik; ein Themesong.
Inwiefern hat eine musikalische Eigenschaft etwas mit Charakterdesign zu tun?
Nicht etwa, weil viele Charaktere ihr eigenes Theme besitzen, sondern viel eher, wie man die Bedeutung des Leitmotifs auf das Design eines Charakters übertragen kann. Ein wiederkehrendes, erkennbares „Motif“, welches es dem Betrachter erleichtert, Bezug zu dem Charakter herzustellen und sein Design wiederzuerkennen. Diese Motife kann man ebenfalls verwenden, um eine Beziehung zwischen verschiedenen Charakteren herzustellen, beispielsweise um auszudrücken, dass sie zur gleichen Gruppe, Spezies oder Familie gehören. Das können Makierungen, Klamottenstücke, Schmuck oder andere Attribute sein, welche sich durch die Charakterdesigns ziehen.
Was macht einen einzelnen Charakter besonders? Ein herausstehendes Attribut, beinahe einem Theme ähnlich, um den Charakter aus einer Masse deutlich wiederzuerkennen. Das soll diese visuelle Übertragung eines Leitmotifs darstellen.
Fazit
Charakterdesign ist etwas Wundervolles. Es öffnen sich einem Welten die nicht für Alle zugänglich sind oder sein werden. Man hat die Möglichkeit, als Nichts Alles zu erschaffen, und dieses Alles auf so viel mehr abzustimmen. Kreativität wird in diesem Feld sehr wertgeschätzt und oft basiert die Qualität eines Designers nicht unbedingt auf seinen Zeichenkünsten, sondern was er daraus erschaffen kann. Natürlich gibt es auch in diesem Feld des kreativen Austoben gewisse Grenzen und Regeln, doch diese sollten nicht definieren zu was man fähig ist. Und sollte man keine Lust haben, diesen genannten Regeln in irgendeiner Weise zu folgen, so sollte man keine Angst haben etwas falsch zu machen. Viele Charakterdesigner sind zu dem Entschluss gekommen, ohne irgendeinen roten Faden zu arbeiten oder zu designen, und sind trotzdem sehr erfolgreich geworden mit ihren Arbeiten. Man sollte keine Angst vor dem Unbekannten haben. Charakterdesign ist ein gutes Mittel, Neues und Spannendes zu lernen und seinen kreativen Horizont zu erweitern. Ich kann Jedem empfehlen, sich einmal darauf einzulassen.
In dem folgenden Text geht es um meine persönlichen Vorlieben, Tipps und Vorgehenweisen beim Charakterdesign. Designen war schon immer ein riesiger Aspekt meines Lebens und ist unter anderem eine weitere Einnahmequelle neben meinem Job. Meine Faszination für das Kreieren von Welten und Charakteren bezieht sich hauptsächlich auf der Erschaffung neuer Welten und Charaktere. Charakterdesign öffnet die Tore zu so vielen Möglichkeiten und Ideen, dass ich mich entschlossen habe, in diesem Artikel meine persönlichen Berichte zu erstatten.
Der Vorgang
Meistens starten meine Projekte mit einem simplen Gedanken, wie bei vielen Menschen auch.
Was hilft, ist ein Skizzenbuch oder Ähnliches mit sich zu führen, welches man zum schnellen Niederbringen von Ideen und Designs verwenden kann. Dadurch gehen seltener Gedanken verloren und man kann sich eine Basis für das Charakterdesign erschaffen. Traditionelle Medien eignen sich nach meiner Erfahrung um einiges besser für spontane und flexible Skizzen, besonders wenn man sich aktuell an einem Ort aufhält, wo man keinen Zugang zu digitalen Möglichkeiten hat. Musik ist ein großer Helfer, was Inspiration und Vorstellung angeht. Der Lyrics hilft, sich eine Persönlichkeit und Reaktionen des neuen Designs vorstellen, denn für mich ist ein Charakter erst dann Charakter, wenn ich sagen kann was er ist und wofür er steht. Nicht umsonst liegen mir alle meine Designs sehr nahe und werden seit Jahren von mir umsorgt, um nicht ihren Glanz zu verlieren.
Inspiration sammeln ist das A und O während dem Erschaffen eines komplett neuen Designs. Neue Ideen zu finden stellt sich oftmals als viel schwieriger heraus, als man denkt. Mittlerweile ist es so gut wie nur noch möglich auf Basis bereits existierender Ideen zu erschaffen und zu denken. Dies ist jedoch nicht negativ gemeint und sogar sehr vorteilhaft, denn so bleibt einem das qualvolle Neudenken von einfachen Basen im Charakterdesign. Beispielsweise Spezies, Farben, Frisuren und so weiter. Das Internet ermöglicht uns heutzutage einen einfachen Zugriff auf all diese bereits gedachten Ideen. Ich benutze beispielsweise DeviantART, Pinterest und Tumblr als Quellen von Ideen und Inspiration. Dort kann man gezielt mit Schlagworten nach dem suchen, was man möchte. Pinterest hat den Vorteil, dass es einem – basierend auf gepinnten Bildern und vorangegangenen Suchen – Vorschläge macht, die zu einem passen sollen. Mir persönlich helfen Bilder von Menschen, Farbpaletten und Kleidung besonders, um Elemente zu finden welche ich gerne in einem Design wiederfinden möchte.
Ästhetik, Nutzen und die evolution im Charakterdesign
Eine Thematik, die oftmals im Charakterdesign angesprochen wird, ist der Nutzen gewisser Attribute in einem Design. Viele Charaktere werden mit dem Zweck erschaffen, in einer Welt zu überleben oder etwas zu repräsentieren. Diese Charaktere basieren aufgrunddessen auf der „Evolution“ ihrer Umgebung, ihr Aussehen sollte bestmöglich eine Erklärung für gewisse Merkmale aufweisen und dementsprechend Aufklärung bieten, was die Evolution sich bei ihnen gedacht hat.
Beispielsweise kann man Kiemen an einem Wesen mit dem Atmen und Leben unter Wasser erklären, Wesen mit mehreren Augen können geschickte Jäger sein, welche einen 360-Grad-Überblick brauchen. Und so weiter. Manchmal sind gewisse Attribute lediglich Schmuck- oder Stilmittel. Diese Freiheit können sich viele professionelle Charakterdesigner für Filme oder Serien leisten, denn sie kombinieren diese Freiheiten mit logischen und evolutionsbedingten Merkmalen und erschaffen daraus funktionale Designs. Oftmals ist die Tierwelt ein hilfreicher Faktor, wenn man die Evolution fälschen muss und seine Fantasiespezies reift. Und wenn da nichts Passendes zu finden ist, kann man immer kreativ werden und sich seine eigenen Regeln und Gebräuche ausdenken, was mit der eigenen Welt zusammenhängt. In meinen folgenden Arbeiten werde ich diesen Vorgang etwas weiter im Detail erklären und Beispiele zeigen, um zu erläutern inwiefern Evolution, Umgebung und die Welt in welcher ein Charakter lebt sein Design beeinflussen kann.
Das erste Design auf der Liste enstand Anfang 2018 in Folge eines Experimentes: Ich wollte etwas Neues ausprobieren, und bis dahin waren wasserbasierte Lebewesen nie meine Stärke gewesen. Dennoch liebäugelte ich mit einem geschuppten Charakter, weswegen ich mich letztendlich für eine Spezies entschied, welche zwar noch humanoid bleiben würde, aber gleichzeitig genug Unterwasser-Attribute aufweist. Ein weiterer Faktor welcher mir schlussendlich half, die Flossen zu konstruieren, war die „sexuelle Selektion“. Viele männliche Vertreter einer Spezies besitzen schöne und auffallende Farben, Muster, Attribute welche auf sie aufmerksam machen und Partner anziehen. Die Entscheidung war, dass der Charakter eine auffällige Struktur haben musste um darzustellen, wie Männchen seiner Spezies auf sich aufmerksam machen. Ein großer, weit gefächerter Flossenkamm und leuchtende Schuppe am Körper sollten hier Abhilfe schaffen. Da diese Spezies im Wasser als auch an Land leben kann, bekam sie von mir eine relativ menschliche Anatomie mit der Absicht, dass sie sich auch unter Wasser flink fortbewegen konnten, ohne dabei viel an ihrem humanoiden Aussehen zu verlieren. Das dritte Gelenk an ihren Beinen dient dann weniger der Evolution als der Ästhetik, um ihre doch nicht ganz so menschliche Form zu betonen. Krallen, Fänge, Schwingen und Schwänze sind bekannte Merkmale, um eine Spezies distinkt von den Menschen zu unterscheiden.
Das zweite Design auf meiner Liste ist das komplette Gegenteil meines ersten Wesens. Dieser Charakter ist ausschließlich menschlich und besitzt keine signifikanten oder außergewöhnliches Kräfte, welche sie abheben sollen. Denn dieses Mal dreht es sich um rein menschliche Charaktere, welche ebenfalls durch einige Tricks und Tipps interessant gestaltet werden können. Oftmals stellt es sich heraus, dass gewöhnliche Menschen designen – körperlich als auch geistig – viel schwerer sein kann als das Kreieren eines Monsters. Denn um einen glaubwürdigen und funktionierenden Menschen zu erschaffen, kann man oftmals nicht viel auf seine Fantasie zurückgreifen, man ist angewiesen auf Beobachtung, Erfahrung und Überlegung, um einen menschlichen Charakter ein Wesen zu verleihen. Auch bei menschlichen Charakteren spielt wieder die Ästhektik und der Nutzen hinein. Bei dem gezeigten Charakter handelt es sich um eine Soldatin, welche sich innerhalb eines Videospielfranchises bewegt. Sie soll eine aktive Scharfschützin um 1984 herum darstellen und dementsprechend wurde sie nach dieser Funktion designed. Die Uniform ist angelehnt an die Schleichanzüge aus besagtem Franchise und ihre Waffe existiert zu dieser Zeit im Spiel. Während ihr Aussehen wenig Freiraum bot, gibt es gewisse Attribute welche sehr viel Sinn machen in Bezug auf ihren Beruf, ihre Tätigkeiten und ihre Herkunft. So beispielsweise die hellen Haare und Augen, sowie die Narben im Gesicht und auf dem Körper. Annis funktioniert als Mensch, weil sie auf ihre Welt abgestimmt wurde und ihre Persönlichkeit sich ausbalanciert.
Und zum Abschluss noch eine weitere Kreatur, dieses Mal vierbeinig und weniger an einen Menschen angelehnt. Dieses Wesen existiert innerhalb der griechischen Mythologie, ähnlich wie im Beispiel davor. Der Mantikor bot eine gute Alternative und viel Spielraum für eigene Ideen, wie beispielsweise das menschliche Gesicht und die Hörner, sowie die Farbgebung. Ein Charakterdesign muss nicht immer einhundert Prozent angelehnt sein an der Vorlage, sondern kann gewisse Elemente als Inspiration nehmen und somit immer noch erkennbar sein. Der Charakter hat trotz seines ungewohnten Aussehens seinen Platz in der Welt und somit auch seine Aufgabe. Dieser Mantikor bewacht einen Eingang, den keiner durchschreiten darf ohne seine Aufgabe zu lösen. Ähnlich wie mit der Spinx lebt dieses Wesen verborgen, und nur die, die danach suchen, werden es finden können. Somit funktioniert auch dieses ungewohnte Design in einer modernen Welt, vielleicht einem Setting ähnlich wie dem der Percy Jackson Bücher?
Dieser Mantikor existiert aktuell in einer Geschichte meinerseits und gilt als weise Kreatur voller Rätsel, welche sich vor langer Zeit mit dem Höllenhund zusammenschloss, um einen ganz bestimmten Ort zu bewachen. Der Mantikor ist friedfertig, allerdings nur, wenn man einen gewissen Respekt an den Tag legt und sie nicht herausfordert.
Visuelle leitmotife
Nein, das Wort „Motiv“ im Titel ist keineswegs falsch geschrieben. Bei dem Wort „Leitmotif“ handelt es sich um einen Begriff aus der Musik, welcher im späten 19. Jahrhundert für wiederkehrende Erkennungsmerkmale in einem Musiksstück geprägt wurde. Genauer gesagt bedeutet Leitmotif eine „wiederkehrende Melodie assoziiert mit einer gewissen Person“. Und kurz gesagt: Eine Titelmusik; ein Themesong.
Inwiefern hat eine musikalische Eigenschaft etwas mit Charakterdesign zu tun?
Nicht etwa, weil viele Charaktere ihr eigenes Theme besitzen, sondern viel eher, wie man die Bedeutung des Leitmotifs auf das Design eines Charakters übertragen kann. Ein wiederkehrendes, erkennbares „Motif“, welches es dem Betrachter erleichtert, Bezug zu dem Charakter herzustellen und sein Design wiederzuerkennen. Diese Motife kann man ebenfalls verwenden, um eine Beziehung zwischen verschiedenen Charakteren herzustellen, beispielsweise um auszudrücken, dass sie zur gleichen Gruppe, Spezies oder Familie gehören. Das können Makierungen, Klamottenstücke, Schmuck oder andere Attribute sein, welche sich durch die Charakterdesigns ziehen.
Was macht einen einzelnen Charakter besonders? Ein herausstehendes Attribut, beinahe einem Theme ähnlich, um den Charakter aus einer Masse deutlich wiederzuerkennen. Das soll diese visuelle Übertragung eines Leitmotifs darstellen.
Fazit
Charakterdesign ist etwas Wundervolles. Es öffnen sich einem Welten die nicht für Alle zugänglich sind oder sein werden. Man hat die Möglichkeit, als Nichts Alles zu erschaffen, und dieses Alles auf so viel mehr abzustimmen. Kreativität wird in diesem Feld sehr wertgeschätzt und oft basiert die Qualität eines Designers nicht unbedingt auf seinen Zeichenkünsten, sondern was er daraus erschaffen kann. Natürlich gibt es auch in diesem Feld des kreativen Austoben gewisse Grenzen und Regeln, doch diese sollten nicht definieren zu was man fähig ist. Und sollte man keine Lust haben, diesen genannten Regeln in irgendeiner Weise zu folgen, so sollte man keine Angst haben etwas falsch zu machen. Viele Charakterdesigner sind zu dem Entschluss gekommen, ohne irgendeinen roten Faden zu arbeiten oder zu designen, und sind trotzdem sehr erfolgreich geworden mit ihren Arbeiten. Man sollte keine Angst vor dem Unbekannten haben. Charakterdesign ist ein gutes Mittel, Neues und Spannendes zu lernen und seinen kreativen Horizont zu erweitern. Ich kann Jedem empfehlen, sich einmal darauf einzulassen.