Bei den zahlreichen Besuchen der Kneipen hier in Hamburg und vor Allem in Wilhelmsburg kam einer Freundin von mir irgendwann die Idee, ein Kneipenquartett zu erstellen. Alle in unserem Freundeskreis fanden die Idee genial, doch irgendwie blieb es vorerst dabei, es fehlten die Mittel und die Motivation, sich ausgiebiger damit auseinanderzusetzen. Doch vor Kurzem, als ich mich mal wieder nachts im Bierstübchen rumtrieb, um genüsslich einen Fako nach dem anderen zu trinken, holte ich die Idee wieder aus der Versenkung und ein paar Tage später ging es los. Kneipenerfahrung hier im Viertel rund um unsere geliebte FSG ist durchaus vorhanden, und daher konnte ich direkt beginnen. Gerade Wilhelmsburg ist ein Paradies für die Tresenromantiker dieser Welt, denn hier trinkt selbst der kleine Mann sein Bier noch in der Kneipe, was auch an den Preisen liegen mag. Die Gentrifizierung steht zwar auch hier vor der Tür, wird jedoch noch von den Bewohnern bestmöglich zurückgedrängt. Zuerst musste ich mir natürlich überlegen, wie man die Eindrücke aus den Pinten dieser Welt am Besten auf einer Quartettkarte festhalten kann, die diesen auch gerecht wird; gar nicht mal so einfach. Doch nach einigen Überlegungen war es so weit. So entstanden 5 Kategorien, die soziale, gesellschaftliche sowie preisliche und einrichtungstechnische Faktoren des Kneipenlebens genauer untersuchen.
Rick’s Café
In Rick’s Café kann man Billard und Dart spielen, weshalb dies auch ein beliebter Treffpunkt für jüngere Leute ist. Das militante Kneipenpublikum bleibt diesem sauberen Laden jedoch eher fern, kostet ein gezapftes Bier hier fast 4 Euro, ein Preisniveau, das man so eher auf der anderen Elbseite kennt. Bei kleineren Vergehen wird die Bedienung auch schnell ungemütlich und fährt eine Null-Toleranz-Schiene. Eine Jukebox ist leider nicht vorhanden. Man hält es schon hier aus, aber es gibt schon noch ein paar bessere Kneipen hier im Viertel.
Insel-Treff
Eine davon ist die Gaststätte „Insel-Treff“. Begrüßt wird man hier unter Anderem von einer Deutschland-Flagge. Doch die Heimat des stadtbekannten Dart-Vereins „New Soerensen e.V.“ (weiß ich selbst erst seit der Illustration) hat dann doch mehr zu bieten, als Nationalstolz. Zum Glück. Zu wirklich fairen Preisen kann hier Bier getrunken werden, eine Jukebox mit den Top-Hits der 60er bis 2000er Jahre existiert auch. Schon die Kachel-Optik von außen erzeugt einen Charme, als wäre 1967 die Zeit stehen geblieben, ähnlich sieht es von innen aus, wo es übrigens eine Säule am Tresen gibt, die von oben bis unten mit Cent-Münzen vollgeklebt ist. Wie innovativ! Leider bekommt man seit ein paar Monaten den weißen Vokuhila des ehemaligen Wirts nicht mehr zu Gesicht, der wirklich eine Bereicherung war. Das Publikum war stets irgendwo zwischen Stammgästen und Alkoholikern einzuordnen; so leicht ist es als Außenstehende/r nicht, sich in der Gemeinschaft einzufinden, was die Punkteanzahl in Sachen Authentizität nach oben katapultiert. Eine Kneipe, die durchaus einen Besuch wert ist.
Das Bierstübchen
Der absolute Trumpf hier in Wilhelmsburg: Das Bierstübchen. Hier stimmt einfach alles. Eine großartige Stimmung kommt von hinter dem Tresen von der Bedienung. Gäste werden familiär behandelt, erst bei größeren Vergehen schlägt die Stimmung um. Wer noch günstiger wegkommen will, muss entweder zum Kiosk oder nach Berlin (Bier 1,80; Fako 1,60). Um den dreistelligen Bereich bei der Rechnungssumme zu knacken, dauert es also eine Weile. Die Jukebox hat wirklich alle Hits, die in einer Kneipe gebraucht werden und sogar die, die überhaupt nicht gebraucht werden (Schlager). Das Bierstübchen ist im schlichten Stil der 60er Jahre eingerichtet, dazu zahlreiche alte Werbeschilder aus Metall, auf denen zum Beispiel Oldesloer Korn im Interesse der Landwirtschaft beworben wird. Ein ganz neuer Blickwinkel, auf den ich wohl ohne dieses Schild nie gekommen wäre. Es wird geraucht und es gibt genug Platz, um sich mit Gruppen hier einzufinden. Ab und zu bekommt man gegenseitige Beleidigungen der paar am Tresen sitzenden Stammgäste mit, oder auch einen auf maximal dramatische Weise ausgetragenen Ehestreit, doch nach kurzer Zeit und 1 bis 2 Kurzen, herrscht dann auch wieder eine harmonische Stimmung. Ein Ort, an dem jede/r sein kann, wie sie/er ist. Klasse!
Bei den zahlreichen Besuchen der Kneipen hier in Hamburg und vor Allem in Wilhelmsburg kam einer Freundin von mir irgendwann die Idee, ein Kneipenquartett zu erstellen. Alle in unserem Freundeskreis fanden die Idee genial, doch irgendwie blieb es vorerst dabei, es fehlten die Mittel und die Motivation, sich ausgiebiger damit auseinanderzusetzen. Doch vor Kurzem, als ich mich mal wieder nachts im Bierstübchen rumtrieb, um genüsslich einen Fako nach dem anderen zu trinken, holte ich die Idee wieder aus der Versenkung und ein paar Tage später ging es los. Kneipenerfahrung hier im Viertel rund um unsere geliebte FSG ist durchaus vorhanden, und daher konnte ich direkt beginnen. Gerade Wilhelmsburg ist ein Paradies für die Tresenromantiker dieser Welt, denn hier trinkt selbst der kleine Mann sein Bier noch in der Kneipe, was auch an den Preisen liegen mag. Die Gentrifizierung steht zwar auch hier vor der Tür, wird jedoch noch von den Bewohnern bestmöglich zurückgedrängt. Zuerst musste ich mir natürlich überlegen, wie man die Eindrücke aus den Pinten dieser Welt am Besten auf einer Quartettkarte festhalten kann, die diesen auch gerecht wird; gar nicht mal so einfach. Doch nach einigen Überlegungen war es so weit. So entstanden 5 Kategorien, die soziale, gesellschaftliche sowie preisliche und einrichtungstechnische Faktoren des Kneipenlebens genauer untersuchen.
Rick’s Café
In Rick’s Café kann man Billard und Dart spielen, weshalb dies auch ein beliebter Treffpunkt für jüngere Leute ist. Das militante Kneipenpublikum bleibt diesem sauberen Laden jedoch eher fern, kostet ein gezapftes Bier hier fast 4 Euro, ein Preisniveau, das man so eher auf der anderen Elbseite kennt. Bei kleineren Vergehen wird die Bedienung auch schnell ungemütlich und fährt eine Null-Toleranz-Schiene. Eine Jukebox ist leider nicht vorhanden. Man hält es schon hier aus, aber es gibt schon noch ein paar bessere Kneipen hier im Viertel.
Insel-Treff
Eine davon ist die Gaststätte „Insel-Treff“. Begrüßt wird man hier unter Anderem von einer Deutschland-Flagge. Doch die Heimat des stadtbekannten Dart-Vereins „New Soerensen e.V.“ (weiß ich selbst erst seit der Illustration) hat dann doch mehr zu bieten, als Nationalstolz. Zum Glück. Zu wirklich fairen Preisen kann hier Bier getrunken werden, eine Jukebox mit den Top-Hits der 60er bis 2000er Jahre existiert auch. Schon die Kachel-Optik von außen erzeugt einen Charme, als wäre 1967 die Zeit stehen geblieben, ähnlich sieht es von innen aus, wo es übrigens eine Säule am Tresen gibt, die von oben bis unten mit Cent-Münzen vollgeklebt ist. Wie innovativ! Leider bekommt man seit ein paar Monaten den weißen Vokuhila des ehemaligen Wirts nicht mehr zu Gesicht, der wirklich eine Bereicherung war. Das Publikum war stets irgendwo zwischen Stammgästen und Alkoholikern einzuordnen; so leicht ist es als Außenstehende/r nicht, sich in der Gemeinschaft einzufinden, was die Punkteanzahl in Sachen Authentizität nach oben katapultiert. Eine Kneipe, die durchaus einen Besuch wert ist.
Das Bierstübchen
Der absolute Trumpf hier in Wilhelmsburg: Das Bierstübchen. Hier stimmt einfach alles. Eine großartige Stimmung kommt von hinter dem Tresen von der Bedienung. Gäste werden familiär behandelt, erst bei größeren Vergehen schlägt die Stimmung um. Wer noch günstiger wegkommen will, muss entweder zum Kiosk oder nach Berlin (Bier 1,80; Fako 1,60). Um den dreistelligen Bereich bei der Rechnungssumme zu knacken, dauert es also eine Weile. Die Jukebox hat wirklich alle Hits, die in einer Kneipe gebraucht werden und sogar die, die überhaupt nicht gebraucht werden (Schlager). Das Bierstübchen ist im schlichten Stil der 60er Jahre eingerichtet, dazu zahlreiche alte Werbeschilder aus Metall, auf denen zum Beispiel Oldesloer Korn im Interesse der Landwirtschaft beworben wird. Ein ganz neuer Blickwinkel, auf den ich wohl ohne dieses Schild nie gekommen wäre. Es wird geraucht und es gibt genug Platz, um sich mit Gruppen hier einzufinden. Ab und zu bekommt man gegenseitige Beleidigungen der paar am Tresen sitzenden Stammgäste mit, oder auch einen auf maximal dramatische Weise ausgetragenen Ehestreit, doch nach kurzer Zeit und 1 bis 2 Kurzen, herrscht dann auch wieder eine harmonische Stimmung. Ein Ort, an dem jede/r sein kann, wie sie/er ist. Klasse!